Wenn man an die Möglichkeiten von heute üblichen Web Analytics denkt, da hat man eine ganz breite Palette an Werkzeugen, die das Leben erleichtern. Es gibt Events, Conversions, die üblichen Metriken von Visits bis Absprungrate und vieles mehr, was das Herz des Web Analysten höher schlagen lässt. Doch die technischen Lösungen um an diese Daten zu kommen führen bei Mobile Websites oft zu fehlerhaften und verfälschten Daten. Wenn man folgende Tipps beachtet, ist man auf der sicheren Seite!
Internet Browser auf Smartphones und deren Verwandschaft haben nur eine rudimentäre Unterstützung für bestimmte Codeelemente. JavaScript, CSS, Markup (XHTML etc.) wird zwar zu einem großen Teil unterstützt, doch die Fehlerquellen liegen teilweise noch tiefer.
Auf folgende Punkte muss der Web Analyst achten, wenn es um die Implementierung eines Web Trackings bei Mobile Websites geht.
- Unique Visitors erkennen (Cookies-Basis): Um eindeutige Besucher zu erkennen können Web Analytics Tools first-party-cookies beim Besucher speichern, da der Code in die Webseite direkt integriert ist. Die Reichweite dieser Cookies ist jedoch auf den Browser des Geräts beschränkt. Wechselt man auf den stationären Rechner um den Einkauf fortzusetzen oder Artikel weiterzulesen, kann das in der Auswertung nicht beachtet werden.
Lösung: auf eine systemübergreifende Synchronisation von Browsern (wie im Google Chrome for Android) warten, die auch Cookies synchronisiert. Bis dahin im Hinterkopf behalten, dass Unique Visits nunmal nicht unique sein müssen. - Unique Visitors erkennen (IP-Basis): Ein Fallback-System, falls der Benutzer nicht durch den Cookie eindeutig identifiziert werden konnte (z. B. bei beschränkten mobilen Browsern). Jedoch bekommt kein Smartphone über das WAP eine eindeutige IP-Adresse, sondern der nächste Knotenpunkt oder Gateway des Providers. Benutzer Wiedererkennung auf dieser Basis ist nahezu unmöglich.
Lösung: Nicht auf IP-Basis bei Mobile Web Analyse arbeiten. - JavaScript: Noch kommt es häufig genug vor, dass auch Browser die Inhalte rendern, die gar kein JS kennen.
Lösung: über ein noscript-Tag im HTML das Tracking über „altmodisches“ Trackingpixel mit Parameter in der URL. - HTTP-Referrer: In vielen mobilen Browsern wird die Referrer-Information nicht im HTTP-Header angegeben. Entweder schon im Browser geht diese Information verloren oder aber am Knotenpunkt der Netzabdeckung, das aus Performancegründen nur die relevanten Informationen im Header überträgt.
Lösung: in der Analyse bedenken, dass die Referreranalyse sehr ungenau sein kann. - Cache: Bei reinen Trackingpixel-Methoden ohne JavaScript kann der Browser die 1×1 Pixel große Grafik aus Performancegründen zwischenspeichern. Weitere Aufrufe werden dann nicht mehr erfasst.
Lösung: dynamisch generierte Zufallsvariablen in die URL der Grafik einfügen. Diese dann serverseitig normalisieren (mit einer Prise Regex).
Obwohl immer mehr Smartphones mit Browsern im Internet unterwegs sind die alle benötigten Technologien an Bord haben, ist die Mobile Web Analyse von vielen Herausforderungen umgeben. Wer also verlässliche Zahlen sucht, der wird hier vorerst noch enttäuscht werden. Vielleicht sogar noch mehr als bei der üblichen Web Analyse.
Hast Du schon Erfahrungen mit Mobile Web Analyse gemacht? Dann schreib mir doch ein Kommentar!